
Fasziniert schaue er immer wieder auf diesen Dom, das imposante Wahrzeichen der Stadt Magdeburg, schrieb der Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige einmal: „Ganz gleich, ob hinter ihm die Sonne aufgeht oder dichter Nebel herrscht, ob der Himmel blau ist oder Schneeflocken ihn umtanzen – jede Situation lässt ihn reizvoll erscheinen.“
"Home is where the Dom is"
Das würden eingefleischte Magdeburger:innen sofort unterschreiben. „Home is where the Dom is“, heißt es unter Einheimischen, die überdies von sich behaupten, immer dann vom Heimweh gepackt zu werden, wenn sie ihre geliebten Domspitzen nicht sehen. Aber auch Gäste der Stadt werden von der eindrucksvollen Kathedrale im Herzen Magdeburgs schnell in den Bann gezogen.
Und welch eine Geschichte birgt dieser ehrwürdige Dom St. Mauritius und Katharina zu Magdeburg! Schon im Jahr 1207 fiel ihr ottonischer Vorgängerbau Flammen zum Opfer, doch vor 800 Jahren wurde der Grundstein für einen Neubau gelegt. In stolzen 311 Jahren entstand die erste gotische Kathedrale Deutschlands, deren prächtige Vollendung sich in der imposanten Kreuzblume auf dem Nordturm von 1520 manifestiert.
Kathedrale hat Geschichte geschrieben
Seit der Reformation und Luther (der auch höchstselbst in Magdeburg predigte) schlägt im Dom das evangelische Herz. 1945 brachten Bomben Leid über die Kathedrale – die Westfassade wurde aufgerissen, Dach und Gewölbe zerschmettert, und sämtliche Fenster fielen den Angriffen zum Opfer. Erst im Jahr 1955 konnte die Kathedrale nach aufwendigen Bauarbeiten wiedereröffnet werden. Doch nicht nur als Gotteshaus hat die Kathedrale von Magdeburg Geschichte geschrieben. Ab 1983 wurden hier Friedensgebete zelebriert, die schließlich in die „Gebete um gesellschaftliche Erneuerung“ mündeten. Diese Gebete bildeten den Ausgangspunkt für die gewaltlosen Demonstrationen von 1989/90, die einen bedeutenden Beitrag zur politischen Wende in der DDR leisteten.
Ein beeindruckender Ort, der nicht nur Glauben, sondern auch den Wandel der Zeiten widerspiegelt. Nicht zu vergessen: Der Magdeburger Dom ist letzte Ruhestätte von Kaiser Otto I. und seiner ersten Frau Editha.
Führungen im Dom
Öffentliche Führungen:- täglich um 14 Uhr
- So: 11.30 Uhr (zusätzlich nach dem Gottesdienst)
- April – Oktober: Mo – Sa 14 & 16 Uhr
- Preis: Erwachsene 9 €, ermäßigt 6 €
- April – Oktober: Fr 16 Uhr, Sa 15 Uhr & So 12 Uhr
- Erwerb von Tickets nur am Verkaufstisch im Dom zur Öffnungszeit
- Preis: Erwachsene 9 € (keine Ermäßigungen)
Unser Tipp: Der Orgelpunkt
Von Mai bis September (So 16 – 17 Uhr) lockt die etwas andere Konzertreihe Gäste in den Dom. Renommierte Musiker:innen entlocken der „Königin der Instrumente“ die schönsten Harmonien. Der Eintritt ist frei.