Vor den Toren der Stadt erhebt sich eines der größten technischen Meisterwerke der Welt.
Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg ist das Herzstück des gigantischen Verkehrsprojektes, das den Ausbau der Verbindung Hannover-Magdeburg-Berlin auf dem Wasserweg ermöglicht. Die längste Kanalbrücke der Welt führt auf 918 Metern den Mittellandkanal über die Elbe und bietet mit mächtigen Schleusen und Hebewerken ein beeindruckendes Schauspiel.Das einzige noch in Nutzung befindliche Auftriebs- bzw. Schwimmerhebewerk weltweit
Den alten Traum von einem Wasserstraßenkreuz für Schiffe gab es bereits 1877. 60 Jahre später wurde das Schiffshebewerk in Magdeburg zunächst als Provisorium gebaut und es entstanden Pläne, dass Schiffe die oft Niedrigwasser führende Elbe mit einer Kanalbrücke überqueren können. Mithilfe des mit Wasser gefüllten Troges konnten so Schiffe vom Mittellandkanal zur Elbe „absteigen“. Je nach Wasserstand der Elbe wird ein Gefälle zwischen 11 und 18 Metern ausgeglichen. Mit einer Troglänge von 85 Metern, einer Breite von 12 Metern und einer Wassertiefe im Trog von 2,5 Metern sind die Abmessungen für heutige Großmotorgüterschiffe jedoch zu gering. Aus diesem Grund wurde das Schiffshebewerk 2006 stillgelegt. Seitdem engagierte sich die Landeshauptstadt Magdeburg gemeinsam mit verschiedenen Akteuren unter breiter Zustimmung aus der Bevölkerung für den saisonalen Weiterbetrieb. Mit Erfolg: Seit Sommer 2013 wird das Schiffshebewerk saisonal für touristische Zwecke wieder betrieben. Es ist das einzige noch in Nutzung befindliche Auftriebs- bzw. Schwimmerhebewerk weltweit. Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung bemüht sich das Land Sachsen-Anhalt um die Anerkennung des Hebewerks als UNESCO Weltkulturerbe.Das Übersetzen eines Schiffes kann bequem vom trockenen Ufer aus beobachtet werden. Entlang des Wasserstraßenkreuzes führt der Elberadweg. Er schlängelt sich von der Elbquelle im tschechischen Riesengebirge bis zur Mündung im Norden Deutschlands. Wiederholt wurde die abwechslungsreiche Radstrecke zum beliebtesten Fernradweg gewählt. Ein besonders schöner Abschnitt erstreckt sich rund um Magdeburg. Hier bietet der gut angelegte und ausgeschilderte Weg aktive Erholung in der Natur sowie Einblicke in die reiche Geschichte Mitteldeutschlands. Auf mehr als 20 Kilometern verläuft der Elberadweg direkt durch die Magdeburger Innenstadt. Vorbei an dem mehr als 800 Jahre alten Dom sowie dem modernen Hundertwasser-Architekturprojekt Die Grüne Zitadelle laden zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Cafés und Restaurants hier zur Pause ein.
Das Wasserstraßenkreuz in Zahlen
Die längste Kanalbrücke Europas:- Länge: 918 Meter
- Nutzbare Trogbreite: 32 Meter
- Durchfahrtsbreite auf der Elbe: 90 Meter
- Maximale Stützweite: 106 Meter
- Stahlgewicht: circa 24.000 Tonnen
- Nutzlänge: 85 Meter
- Nutzbreite: 12 Meter
- Nutzlänge: 190 Meter
- Nutzbreite: 12,5 Meter
- Nutzlänge: 190 Meter
- Nutzbreite: 2 x 12,5 Meter